Auf dem Pfad der Religionen

Veröffentlicht auf von Ray Munchies

 Okay die Überschrift klingt jetzt wirklich ein wenig hochtrabend, aber es das, was wir getan haben. Wir hatten am Samstag eine organisierte Führung von einer Geschichtsstudentin. Die ganze Sache begann auf der Spitze des Ölberges (Mount of Olives). Diese befindet sich östlich es Tempelberges und der Jerusalemer Altstadt. Dieser Berg ist für jede der 3 großen Religionen von Bedeutung: (Bevor ich es Vergesse: Bilder)


Christentum:
Nach dem Neuen Testament ist Jesus von hier aus nach Jerusalem gegangen und auch vom Ölberg aus in den Himmel aufgefahren. Coole Sache mh.. Ich frage mich wie lange der Fahrstuhl gebraucht hat -.- aber gut

Judentum:
Auch im jüdischen Glauben wird der Messias, wenn er denn mal die Güte hat aufzutauchen, über den Ölberg nach Jerusalem einziehen und im Tal dann das Jüngste Gericht abhalten. Das ist der Grund warum sich viele Juden auf den überteuerten Friedhof auf dem Ölberg bestatten lassen.(später dazu mehr)
Eine andere sehr lustige Geschichte: Der jüdische Messias wird nach ihrem Glauben durch das Goldene Tor die Stadt betreten. Um dies zu verhindern haben die Moslems, denen der Tempelberg zurzeit gehört, das Tor einfach zugemauert :) Das ist aber nur eine Geschichte.



Islam:
Auch die Muslime gehen davon aus, dass hier das jüngste Gericht abgehalten wir und dass zur Endzeit ein Seil vom Tempelberg zum Ölberg gespannt sein wird, über das die „Gerechten“ gehen können.

Gut soviel zum Ölberg selbst. Unsere Tour begann auch an der „Kapelle der Himmelfahrt“ und führte uns zur Paternosterkirche. Das kuriose an dieser Kirche war, dass das „Vaterunser“ hier in 140 verschiedenen Sprachen auf Fliesen in die Wand eingelassen war. Sehr spektakulär.

























Von hier aus ging es nach einem kurzen Aufenthalt weiter zum jüdischen Friedhof, wo man einen perfekten Ausblick über den Tempelberg hat. An dieser Stelle 2 -3 Anmerkungen zum jüdischen Totenkult. Zum ersten fällt auf, wenn man den Friedhof betritt, dass auf vielen Gräbern Steine liegen. Die Begründung dafür ist denkbar einfach. Blumen würden in der Hitze sehr schnell verwelken und keiner würde wissen, dass man da gewesen ist. Ein Stein auf der Grabplatte verwelkt nie und symbolisiert, dass man des Verstorbenen gedenkt. Außerdem will man die Toten nicht mit den gärenden säuernden oder sonstigen Nebenprodukten der Zersetzung der Pflanzen verunreinigen. Das schaffen sie meiner Meinung nach von ganz alleine :/. Das scheint noch normal und eingängig. Das nächste ist schon etwas abgehobener.



Am Tage des jüngsten Gerichtes werden allen Juden wieder auferstehen. Diese Aufersteheung liegt um den Tempelberg. Das heißt, diejenigen unter den Juden, die auf dem Ölberg begraben sind stehen zuerst wieder auf. Diese Meute aus Zombies begibt sich dann zu ihrem Messias auf den Tempelberg. Alle andere müssen länger warten bzw können nicht auferstehen. Daher müssen die Juden (und das ist jetzt kein Witz von mir) nach ihrem Glauben sich unter der Erde durchgraben, bis sie am Ölberg oder dem Tempelberg angelangt sind und dort auferstehen können. Was der Messias dann mit der Zombiearmee will ist mir aber momentan auch noch ein Rätsel.

Nach diesem Exkurs sind wir weiter gegangen zur Kirche der Nationen oder auch Todesangstbasilika. Hier soll der Legende nach Jesus den Verrat von Judas prophezeit haben. Die Kirche selbst wirkt daher auch sehr düster. (Um ehrlich zu sein habe ich während des Vortrages der Führerin irgendwie geschlafen also kommt hier nicht alles, sondern nur das was ich mit einem Ohr mitbekommen habe.) Vor dem Altar ist eine große Steinplatte, von der Jesus prophezeit hat und um Sie herum ist eine Art Symbolische Dornenkrone aus schwarzem Metall. Die Kirche heißt auch Kirche der Nationen, da sie mit den Geldern zahlreicher Nationen finanziert wurde. Außen um die Kirche ist ein wunderherrlicher Olivengarten.



Als nächstes sind wir in die Altstadt selbst gegangen. Entlang der Via Dolorosa. Im prinzip handelt es sich hier um den Leidensweg, von Löwentor bis hin zur Grabeskirche, auf dem Jesus zu seiner Kreuzigung lief. Unterwegs gab es auf der Strasse mehrere Station, die ich jetzt aber nicht alle inhaltlich wiedergeben kann. An einer Stelle stürzte Jesus, an einer anderen Stelle wischte er sich das Gesicht, an einer weiteren lehnte er sich gegen die Wand (in die sich dann auch sein Fingerabdruck eingebrannt hatte ^^, Heute laufen Christen in Scharen zu diesem Punkt, um auch ihre Hand an diese Stelle zu legen). Das ganze endete bei der Grabeskirche.

Hierbei handelt es sich um die überlieferte Stelle der Kreuzigung und des Grabes von Jesus Christus. Die Kirche an sich war schon sehr prächtig, aber irgendwie kam es mir vor wie jede andere Kirche auch. Nun ja. Ich werde hier nicht weiter ausschweifen. Wen es brennend interessiert WIKI

Unsere Führung endete auch hier. Wir sind in die Stadt, haben uns etwas zu Essengekauft und uns wieder vor unserem Hostel getroffen, was eigentlich auch ziemlich nah an der Altstadt lag (Jaffa Tor Wer sich hier auskennt :) )

Am Nachmittag sind wir dann in die Nähe des biblischen Zoos gefahren. Die Idee dieses Zoos war es eigentlich von jedem Tier, dass auf der Arche war Exemplare zu besitzen. Mittlerweile sind sie glaube ich schon über ihr Ziel hinaus geschossen. Leider waren wir nicht im Zoo selbst sondern nur in der Nähe. Hier hat scheinbar irgendjemand irgendwo in die Wüste 2 „Swimmingpools“ gesetzt. Hier sind wir hingefahren um etwas zu schwimmen. Naja es waren Planschbecken :D. Christoph und ich habe hier 2 Stunden zugebracht und wurden dann von Daphie abgeholt. (Ich habe mir eine Rückfahrt organisiert, die unabhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln ist.

Da Daphie selbst noch einiges in Jerusalem zu Erledigen hatte hat sie uns mitgenommen. In Jerusalem gibt es eine Art öffentliche Gärten mit verschiedenen Pflanzensorten. Hier war es, wo ich zum ersten mal frische Feigen gegessen habe. Ich habe alles in allem ziemlich viele neue Früchte probiert. Daphie und ihr Mann wollten ein paar Früchte pfücken, also sind wir 2 Stunden plündernd durch die Plantagen gelaufen. (Es ist erlaubt hier zu pflücken, was ich ziemlich cool finde!!) die Feigen waren noch nicht alle reif und es hat sich nicht so richtig gelohnt, also haben wir sie nur gegessen, statt zu sammeln.

Liste der Sachen, die ich hier das erste mal gegessen habe:
Feigen 3 verschiedene Sorten (grüne, grüngelbe und schwarze)
Johannesbrot (Schokolafenersatz für Allergiker sehr lecker)
Kaktusfeigen Frische Mandeln (ich hoffe es waren Mandeln)
Ein Unkraut, dass nach Anis schmeckte …

Also -Alles in Allem- ein sehr gelungener und leckerer Ausflug. Danach sind wir zu Ihren Eltern gefahren :P . Ich dachte auch, dass ich mich das erste mal verhört hatte. Aber ihre Eltern waren echt fantastisch. Ihr Mutter war besonders toll, wie ein Oma :). Sie war gastfreundlich nett und hat mit uns Deutsch Tschechisch und Englisch gesprochen. Und sie pflanzt Chilli Pflanzen an. Sehr super diese Frau. Sie spielt 3 Instrumente und ist Biologin. Wenn sie nicht so alt währe und ich keine Freundin hätte könnte man sie glatt heiraten ^^

Aber gut genug von alten Frauen geschwärmt:P. Danach ging es für uns nach Hause, wo wir auch gegen 23:30 angekommen sind. Es war ein Super Tag und ein sehr gelungener Ausflug.

Bis die Tage
Ray

Witz des Tages Im alten Jerusalem will eine wildgewordene Masse von Menschen gerade eine Ehebrecherin steinigen. Jesus geht dazwischen und hält eine Predigt, die damit endet: "Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Da fliegt ihm mit voller Wucht ein Stein ins Genick. Jesus dreht sich um und brüllt: "Mutter, du nervst langsam!""

Veröffentlicht in Israel

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T
<br /> <br /> Interessant geschrieben. Kurz aber kompetent. hat mir gefallen:) danke!<br /> <br /> <br /> <br />
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L
<br /> <br /> Ein tolles Motto, hast du für deinen Blog. ;)<br /> <br /> <br /> <br />
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W
<br /> Interessanter Beitrag! danke!<br /> <br /> <br />
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F
<br /> hey klasse artikel.. :) Weiter so..<br /> <br /> mfg alex<br /> <br /> <br />
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